Allgemeines
Rennmäuse sind faszinierende Tiere. Daher ist es leicht nachvollziehbar, dass sie sich so großer Beliebtheit erfreuen. Gleich zu Beginn muss aber auch gesagt werden, dass sie nicht immer einfach zu halten sind. Nicht ohne Grund nennt man sie auch "Krieger mit Krallen" - und sie können diesem Namen alle Ehre machen!
Ein Beliebtheitsgrund ist ihre Wechselaktivität: sie sind sowohl tag- wie auch nachtaktiv. Damit sind sie die perfekten Beobachtungstiere, denn mit einem Rhythmus von ca. 2 - 4 Stunden ist die Chance hoch, sie regelmäßig zu Gesicht zu bekommen.
Gruppengröße
Oft hört man, dass Rennmäuse Gruppentiere sind. Diese Aussage kann aber leicht falsch verstanden werden. In einer großen Gruppe leben sie eigentlich nur als Familie mit verschiedenen Altersstufen. In der Natur ziehen die meisten Tiere nach und nach aus und suchen sich ihre eigenen Reviere. In der Heimtierhaltung ist dies natürlich schlecht möglich, da sie bei uns ja eingesperrt leben. Es kann dann zu Spannungen und zu ernsthaften Streitereien kommen, die sogar den Tod einer Maus bedeuten können, wenn man nicht rechtzeitig eingreift.
Deswegen ist von Anfang an nur eine kleine Gruppe von zwei gleichgeschlechtlichen Tieren zu empfehlen.
Auch eine Zweiergruppe kann sich verstreiten und man muss diese dann zwangsläufig trennen. Jede Rennmaus ist charakterlich so individuell, da kann es schon einmal vorkommen, dass sich zwei nicht so ganz grün sind und somit als Team nicht zusammen passen. Das muss man dann auch akzeptieren und eine Lösung finden.
Nie allein!
Eine Einzelhaltung ist nicht artgerecht und somit sogar verboten! Ein Mensch kann nie eine Maus ersetzen, egal wie oft man sich mit der einsamen Maus beschäftigt.
Da die Rennmaushaltung aber somit zu einer "Endlosschleife" wird, man aber aus welchen Gründen auch immer die Haltung irgendwann aufgeben möchte, ist dies nicht ganz so einfach, da grundsätzlich eine Maus zuerst stirbt und somit die andere übrig bleibt. Entweder man sucht dann für die Verbliebene ein neues Zuhause, in dem sie wieder mit einem anderen Tier vergesellschaftet wird oder man nimmt eine (jüngere) "Leihmaus" auf, die dann nach dem Tod des eigenen Tieres wieder zurück in ihr vorheriges Zuhause ziehen darf oder man nimmt eine weitere Rennmaus auf, vergesellschaftet diese mit seinem eigenen Tier und vermittelt anschließend die Gruppe dann weiter. Der Vorteil hierbei ist, dass das Tier möglicherweise nicht monatelang allein sein muss und die Vermittlungschancen sind unter Umständen gleich viel besser. Ein weiterer Vorteil davon ist, dass man einer anderen einsamen Rennmaus so zu einem Partner verhelfen kann. Gemeinsam wartet es sich auch viel besser auf ein neues Zuhause als alleine.
Alter
Die Lebensdauer einer Rennmaus beträgt ca. 2,5 - 5 Jahre. Altersbedingte Anzeichen erkennt man ab ca. 2,5 - 3 Jahren.
Eine Rennmaus mit 2 Jahren ist noch nicht "alt", jedoch haben unsere kleinen Krieger leider mittlerweile auch einige "typische" Krankheiten (sinnlosem Vermehren, Überzüchtung sei Dank), die ab diesem Alter vermehrt auftreten können und leider nicht alle behandelbar sind. Aber auch, wenn man (z. B.) eine zweijährige Rennmaus aufnimmt und diese schon ein Jahr später verstirbt. Für diese Maus war das immerhin trotzdem 1/3 ihres Lebens.
aktualisiert am 12.02.2016