Woher die Maus beziehen?

Hier muss unbedingt erwähnt werden, dass Rennmäuse mindestens 8 Wochen bei den Elterntieren bzw. der Mutter bleiben müssen. Diese Zeit ist wichtig für die Sozialisation und somit für das komplette restliche Leben der Maus!

Ich möchte hier kurz abschweifen und einen Vergleich zu Hunden und Katzen ziehen: Wer würde hier einen viel zu jungen Welpen kaufen? Niemand, da allseits bekannt ist, dass das später nur zu Schwierigkeiten führt.

 

Auch auf die Gesundheit der Tiere ist zu achten. Ist das Fell sauber, glatt und glänzend? Sind die Augen offen und klar? Es gibt aber auch innere Krankheiten, wie Parasiten (Würmer & Co.), die man von der äußeren Erscheinung des Tieres her nur schwer bis gar nicht erkennen kann. Deshalb ist es so wichtig, dass man eine seriöse Bezugsquelle findet.

 

Zoohandlung

Gegen die Zoohandlung spricht einiges, dafür nur weniges. Wie oben schon erwähnt, ist es sogar für eine Maus wichtig, lang genug bei der Mutter gewesen zu sein. Dies ist bei einer Rennmaus aus einer Zoohandlung leider nicht möglich, schließlich sollen sie noch so lange es geht, "süß" und "kindlich" aussehen. Die kleinen Rennmauswelpen kommen daher schon nach 4-6 Wochen von der Mutter weg und werden auf Reisen geschickt. Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass man nie weiß, woher die Tiere kommen und wie sie dort gehalten und behandelt wurden.

Für die "Faulen" ist der Zooladenkauf natürlich praktisch. Schließlich gibt es in jeder Stadt einen Zooladen mit Kleintierabteilung.

Man muss sich aber die Frage stellen, warum Hunde und Katzen in Deutschland nicht in Zooläden verkauft werden und ob es nicht besser wäre, wenn man das auf alle Tiere ausweiten würde.

Außerdem kommt es immer wieder vor, dass Geschlechter vertauscht werden und man somit eine gemischtgeschlechtliche Gruppe oder ein Weibchen, welches schon schwanger ist (was ja mir passiert ist) bekommt und so natürlich bald mit jeder Menge Nachwuchs überrascht wird. Das hört sich im ersten Moment vielleicht ganz süß an, man kann allerdings auch schnell damit überfordert sein - insbesondere, wenn es später um die richtige Geschlechterbestimmung und das Finden von Abnehmern geht.

 

Tierheim

Ab und zu findet man auch in Tierheimen Mongolische Rennmäuse. Man weiß zwar oft nichts über deren Herkunft, da sie oft einfach ausgesetzt werden, aber man tut etwas Gutes und die Rennmäuse werden es Ihnen danken.

 

Notstationen / Pflegestellen

Tierheime kennen sich oft nicht aus mit Rennmäusen, insbesondere nicht mit Vergesellschaftungen bzw. haben gar nicht die Zeit dazu. Deswegen übernehmen viele (private) Notstationen Rennmäuse und vermitteln diese weiter. Die Vermittlung kann sich Monate hinziehen und so lernen die Notstationen ihre Schützlinge sehr gut kennen und können die zukünftigen Halter dahingehend ausgiebig beraten. Über die Haltung allgemein wird natürlich auch informiert und aufgeklärt und Vergesellschaftungen werden dort auch durchgeführt.

Wie auch bei den Züchtern gibt es mittlerweile auch einige Notstationen, die den Namen nicht verdient haben. Schauen Sie also auch hier genau hin: Sind die Tiere gesund? Woher stammen sie? Wie sind sie untergebracht?

Sollte eine Notstation regelmäßig Jungtiere haben - teilweise sogar öfter als z. B. bekannte Züchter - horchen sie auf. Es könnte sich hierbei leider auch um eine Verkaufsstrategie sein.

 

private Halter

Durch z. B. private Umstände oder Streit bzw. Tod in einer Rennmausgruppe kommt es vor, dass Privatleute ihre Rennmäuse in gute Hände vermitteln wollen. Die Besitzer können einem etwas über das Tier erzählen und gerade bei Abgaben für Vergesellschaftungen nehmen die ursprünglichen Halter ihr Tier auch wieder zurück, sollte die Vergesellschaftung scheitern.

 

Züchter

Bei Züchtern sollte man immer darauf achten, ob dieser auch seriös ist. Der Trend Rennmäuse zu züchten ist mittlerweile voll eingeschlagen, sodass mindestens 50 % (Tendenz stark steigend) der "Züchter" unseriös sind. Die Folgen können verheerend sein und vor allem mit viel Kosten verbunden sein, wenn man z. B. kranke oder unsoziale Tiere erwirbt.
 

  1. Hat der Züchter eine Homepage, so schauen Sie diese ruhig genau an! Unter anderem sind insbesondere die Referenzen (z. B. wie lange er schon züchtet), eventuelle Zuchtgemeinschaften und die zur Zucht eingesetzten Tiere sehr interessant. Besonders der letzte Punkt ist das A und O einer guten Zucht: Woher kommen die Tiere?
    Sind sie mit "von privat" deklariert, so bedeutet dies meist nichts anderes, als dass es sich um Tiere aus unbekannter Herkunft (z. B. Zooladen, Futtertierzucht, usw.) handelt und dass über deren genetischer Veranlagung (Epilepsie, Aggression, Tumore, usw.) und sozialer Vergangenheit (gute Sozialisation, aggressives Verhalten, usw.) somit so gut wie nichts bekannt ist.
    Falls sie mit einem Clannamen (Züchternamen) gekennzeichnet sind, so empfiehlt es sich, über diesen Namen etwas zu recherchieren. Zum einen erfährt man so, ob es die angegebene Zucht überhaupt gibt oder ob der Züchter ihn sich nur ausgedacht hat, um die tatsächliche Herkunft seines Zuchttieres zu verschleiern und zum anderen kann man so auch etwas über den zweiten Züchter herausfinden (Handelt es sich hierbei vielleicht um ein "schwarzes Schaf" oder ist dieser seriös?), mit dem ersterer zusammen arbeitet.
     
  2. Bei einer Zucht ist unbedingt auf die Haltung und den Umgang mit den Tieren zu achten. Deswegen sollte man sich am besten vor Ort ein Bild darüber machen. Bilder, die über das Internet verschickt werden, müssen nicht der Realität entsprechen. Ist man vor Ort, jedoch darf man aus irgendwelchen Gründen die Zuchtanlage nicht sehen, ist das ein Anzeichen, dass der Züchter etwas vertuschen möchte. Gehen Sie dann lieber ohne Tiere wieder nach Hause - auch wenn Sie sich auf die neuen Tiere schon gefreut haben.
     
  3. Ein Züchter sollte auch keine zu jungen Tiere abgeben, dies ist ansonsten ein Zeichen für Unseriösität. Zur Vergesellschaftung reicht es auf jeden Fall, wenn die Tiere "schon" 8 Wochen alt sind und wenn die Jungtiere nicht zur Vergesellschaftung mit einem älteren Tier sind, dann sollten sie noch länger im Familienverband aufwachsen, sodass sie bestmöglich sozialisiert werden.
    Das Mindestabgabealter zur Vergesellschaftung mit einem adulten Tier sollte daher bei der vollendeten 8. Woche und ansonsten erst ab der 12. Woche liegen.
     
  4. Für eine gute Sozialisation spielt auch die Aufzucht eine entscheidende Rolle. Hierzu haben die Elterntiere einen großen Einfluss, weswegen man sich auch diese immer genau anschauen sollte. Die Tiere - vor allem das Muttertier - sollte auf keinen Fall zu jung eingesetzt werden. Eine Rennmaus befindet sich noch bis ungefähr 6 bis 7 Monaten im Wachstum - sowohl geistig wie auch körperlich. Ein Rennmaus mag mit 8 Wochen vielleicht geschlechtsreif werden, ist dann allerding vergleichbar mit einem 10jährigen Kind.
    Wird das Muttertier zu früh eingesetzt, kann das nicht nur Nachteile - auch gesundheitliche - für die Jungtiere sondern auch für die Mutter haben.
     
  5. Ein guter Züchter berät außerdem seine Abnehmer ausführlich und sollte bei Problemen Hilfestellung leisten und grundsätzlich erster Ansprechpartner sein. Einige übernehmen je nach Kapazität auch Vergesellschaftungen.
     
  6. Ein weiterer Punkt, bei dem ich immer stutzig werde, sind die auf der Homepage eines Züchters aufgelisteten verstorbenen Rennmauswelpen - insbesondere, wenn dies gehäuft passiert. Gab es hierfür einen Grund: Eventuell ein zu großer Wurf? Krankheit? Unsoziale Linie? usw.
    Wenn ja, interessiert es den Züchter und reagiert er dementsprechend, indem er die Ursache herausfindet und beseitigt? Oder reichen ihm seine überlebenden Tiere aus und der Rest hatte halt Pech...?
     
  7. Man sollte sich auch nicht dadurch beeinflussen lassen, dass sich jemand "Züchter" nennt, da es kein geschützter Begriff in Sachen Rennmaus ist und die Zucht daher von niemandem kontrolliert wird. Daher ist es so wichtig, dass man sich als Abnehmer alles genau anschaut.
     

Setzt ein Züchter Sie zeitlich oder moralisch unter Druck oder haben Sie ein ungutes Gefühl, dann trauen Sie sich auch "nein" zu sagen und suchen Sie lieber weiter!

aktualisiert am 05.11.2016


Erstellen Sie Ihre Website gratis! Webnode