Tiere sind keine Spielzeuge, es sind Lebewesen!

29.03.2016 22:43

Immer wieder erreichen mich Anfragen mit der Bitte um Hilfe oder Rat. Oft reichen einfach nur Erfahrungsberichte, weitere Informationen oder eine Zweit- oder Drittmeinung aus. Nicht in diesem Fall... Dieses Mal bekam ich eine E-Mail wegen einer kleinen weißen Maus, die zur Belustigung und als lebendiges Spielzeug angeschafft wurde.

Leider nicht so ungewöhnlich, wie ihr vielleicht denkt: gerade Meerschweinchen leiden an diesem "Stempel". Schließlich gelten sie als die perfekten Tiere für Kinder.

Aber auch Mäuse, Hamster und andere Kleintiere teilen noch massenhaft dieses Schicksal. Wer macht sich schon Gedanken, um ein Tier, das er für wenige Euro kaufen kann. Dazu muss es auch gar nicht lange leben, Hauptsache es dient dem Moment.

 

Nun bekam ich also die Nachricht von einer einzelnen Maus. Was ist jetzt ihre Geschichte? Ihre Geschichte ist die Geschichte vieler... Üblicherweise werden die kleinen weißen Mäuse - auch "liebevoll" Labortiere oder Futtertiere genannt - millionenfach unter schrecklichen Bedingungen produziert - was will man auch für ein 1€-Tier erwarten - und enden dann, sofern sie es überhaupt lebend in ein Verkaufsgeschäft schaffen, im Magen eines Reptils. Lebendfutter nennt man das auch. Eine Grauzone in Deutschland.

 

Schon im vergangenen Jahr unterhielt ich mich mit einer Tierärztin über das Futter von Schlangen. Ja... Auch Schlangen und andere Reptilien müssen etwas essen, keine Frage. Das Makabere aber daran ist oft der "Kick", den die Besitzer bei der Fütterung verspüren. Mittlerweile ist es laut der Tierärztin in den Reptilienkreisen gerade total angesagt, kleine Katzenwelpen zu verfüttern. Ist halt was besonderes... Super... Muss man unbedingt machen...

 

Das war letztes Jahr und ist es wahrscheinlich immer noch, aber was ist dieses Jahr? Dieses Jahr haben die Katzenbesitzer sich etwas einfallen lassen: lebendiges Spielzeug und Futter für den Schmusetiger. Das ist es! Muss jeder unbedingt mal ausprobieren!

Ich frage mich da: geht's noch? Gibt es sonst kein anderes Spielzeug mehr?! Welche Defizite versucht man mit solchen Fütterungsangewohnheiten auszugleichen? Aggressionen? Fehlendes Selbstwertgefühl?

 

Das ist übrigens keine Grauzone mehr in Deutschland! Das ist reine Tierquälerei und strafbar!

Wer so etwas macht, das kann kein Tierfreund sein! Egal ob Maus, Huhn, Hund oder Katze. Man muss keinem Tier bewusst und willentlich Schaden zufügen.

 

Es ist nicht richtig, Giftköder auszulegen, damit Hunde, Katzen und Wildtiere jämmerlich zu Grunde gehen und genauso falsch ist es, Tiere zu quälen oder quälen zu lassen (die Hundebesitzer, die ihre Hunde wildern lassen, dürfen sich hier auch angesprochen fühlen).

 

Die kleine Maus hier hatte Glück und die Katzen zeigten kein Interesse an ihr. Durch jemanden, der nicht wegschaute, hat sie die Chance auf ein Leben bekommen und ganz wichtig: derjenige hat sie nicht behalten und alleine sitzen lassen, einem Kind zum Geburtstag geschenkt oder sonst etwas anderes, sondern sich Hilfe gesucht. So ist die kleine weiße Maus dem Schicksal entgangen, als Futter zu enden und auch einsam und alleine in irgendeinem kleinen Hamsterkäfig vor sich hin zu vegetieren. Sie hat die Chance auf ein Leben in einer Farbmausgruppe bekommen und mit ihren täglichen Freudensprüngen zeigt sie ihren Lebensmut. Denn ja... auch wenn sich vielleicht der ein oder andere das nicht vorstellen kann: auch so kleine Tiere können sich freuen, Schmerz empfinden und traurig sein.

 

Ein großes Danke & Lob an ihre Retterin!

Bei der Ankuft in ein neues Leben.

Vorsichtiger Blick in eine bessere Zukunft.


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